Ich gehe nun seit einigen Monaten regelmäßig zur Therapie. Einer der wohl wichtigsten Ansätze, der mich immer wieder begleitet: Entschleunigung. Mein Leben langsamer machen. Es bewusster leben.
Ich habe mir über die Jahre angewöhnt, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit unterzubringen – am besten alles gleichzeitig. Stillstand? Fast ein Fremdwort. Ich liebe dieses Gefühl von Produktivität, von Schaffen. Und doch bringt es eine gewisse Rastlosigkeit mit sich. Langeweile kenne ich kaum – und wenn, dann meist nur für Sekunden.
Üben im Nichtstun
Das ist gerade meine Aufgabe. Oder besser gesagt: mein Lernfeld. Ich darf – nein, ich soll wieder lernen, einfach nur zu sein. Ohne To-do-Liste, ohne Plan, ohne „Was kommt als Nächstes?“. Ich übe mich darin, Ruhe zuzulassen. Den Moment zu genießen. Und vor allem: mir Pausen zu erlauben. Nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlichen Teil meines Tages. Denn genau da, in dieser bewussten Ruhe, passiert oft das Wertvollste.

Entschleunigen statt Beschleunigen
Meine Tage sind oft vollgepackt – mit Arbeit, Haushalt, Garten, Partnerschaft, Freunden, Familie, Hund und all den kleinen To-dos, die so nebenbei anstehen. In meinem Kopf öffnen sich dabei ständig neue Tabs – wie auf einem riesigen Monitor. Und jedes Mal, wenn ich einen davon schließen kann, spüre ich ein Gefühl von Zufriedenheit, Erfolg – und ein bisschen Glück. Doch gleichzeitig merke ich auch: Dieses Tempo strengt an. Es macht müde. Und manchmal fühlt es sich an, als müsste ich funktionieren. Nicht, weil jemand es von mir verlangt, sondern weil ich selbst diesen Anspruch an mich stelle.
Mehr Zeit – mehr Stress?
In einer Welt, die uns so viele Alltagshilfen bietet, sollten wir doch eigentlich mehr Zeit haben, oder? Doch oft füllen wir genau diese freie Zeit mit noch mehr Aktivitäten. Nicht immer mit solchen, die uns guttun. Häufig treiben sie uns sogar weiter in die Beschleunigung.
Ich habe in den letzten Monaten intensiv darüber nachgedacht, wie ich mein Leben entschleunigen kann – wie ich bewusster leben, achtsamer handeln und wieder mehr Ruhe in meinen Alltag bringen kann.
Achtsamkeit im Alltag
Momente wahrnehmen. Gedanken ziehen lassen. Den Augenblick spüren. Nicht immer auf das Nächste schielen, sondern einfach nur sein. Für mich gelingt das besonders gut durch Yoga und Meditation. Zwei wunderbare Wege, um in der Gegenwart anzukommen.
Zeit in der Natur
Die Natur ist für mich wie ein Rückzugsort. Sie holt mich runter, bringt mich zurück zu mir – und erinnert mich daran, wie schön das einfache Leben sein kann.
Im Moment leben
Nicht beim Frühstück schon an den Abend denken. Und auch nicht beim Spaziergang die nächste E-Mail planen. Was ich gerade tue, verdient meine volle Aufmerksamkeit. Denn jeder Moment ist kostbar.
Pausen auch wirklich als Pausen nutzen
Ich habe mir angewöhnt, jede freie Minute produktiv zu nutzen. Doch das führt genau zu dem Zustand, aus dem ich ausbrechen möchte. Deshalb lerne ich gerade: Pausen sind zum Pausieren da. Und Nichtstun ist völlig in Ordnung.
Langsamer werden
Ich versuche bewusst, mein Tempo zu drosseln. Langsamer zu gehen. Langsamer zu essen. Langsamer zu sprechen. Langsamer zu leben. Und es fühlt sich gut an.
Zyklusbewusst leben
Als Frau durchlebst du jeden Monat vier verschiedene Phasen – jede mit eigener Energie, Stimmung und Kraft. Wenn du beginnst, deinen Alltag danach auszurichten, wirst du merken, wie viel entspannter das Leben sein kann. Ich durfte das in einem wunderbaren Coaching mit Antonia erleben. Bereits nach wenigen Tagen spürte ich Veränderung – durch kleine, aber wirkungsvolle Schritte. Mehr dazu erzähle ich dir bald in einem eigenen Beitrag.
Ruhe zulassen
Ruhe ist kein Stillstand. Sie ist ein wertvoller Teil des Lebens. Und oft das Heilsamste, was du dir schenken kannst.
Soulfood für Körper und Seele
Auch deine Ernährung spielt eine große Rolle. Frische, nährstoffreiche Lebensmittel geben dir Energie, unterstützen dein Wohlbefinden – und bringen dich zurück in die Balance. Mehr Slowfood, weniger Hektik am Teller.
Manchmal ist das Produktivste, was du tun kannst: Nichts.
Entschleunigung ist kein Rückschritt – es ist ein bewusster Weg zu dir selbst. Zu mehr Ruhe. Mehr Klarheit. Mehr Leben.
Ich bin auf dem Weg dorthin – Schritt für Schritt. Und vielleicht findest auch du ein kleines Stück Entschleunigung in deinem Alltag.
Alles Liebe,
Nina
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