Die Kraft des weiblichen Zyklus

Lange Zeit hatte ich eine große Abneigung gegen meinen eigenen Zyklus. Besonders die Luteal- und Menstruationsphase waren für mich schwer auszuhalten – sie kamen mir wie unwillkommene Gäste vor. Ich habe dagegen angekämpft, statt die Kraft hinter diesem natürlichen Rhythmus zu erkennen und zu nutzen.

Der weibliche Zyklus – ein natürlicher Kompass

Der weibliche Zyklus begleitet uns Frauen ab der Pubertät bis zu den Wechseljahren – in der Regel dauert ein Zyklus etwa 28 Tage. Während dieser Zeit verändert sich nicht nur unser Hormonspiegel, sondern auch unser Körpergefühl, unsere Stimmung und unser Energielevel.

Er unterteilt sich in vier Phasen:

  • Menstruationsphase

  • Follikelphase

  • Ovulationsphase

  • Lutealphase

Wir Frauen sind zyklisch – und das ist etwas Wunderbares

In einer Welt, in der Leistung, Verfügbarkeit und Gleichmäßigkeit so hoch im Kurs stehen, ist oft kein Raum für Rückzug, Ruhe oder ein langsameres Tempo. Wir sollen funktionieren – Tag für Tag, immer gleich stark, gleich schnell, gleich belastbar. Aber genau das widerspricht unserer weiblichen Natur.

Auch ich habe lange vergessen (oder vielleicht nie wirklich gelernt), dass wir Frauen zyklische Wesen sind. Dass unser Körper in Wellen denkt, fühlt und lebt – und nicht in geraden Linien. Ich wollte immer gleich leistungsfähig sein – egal, in welcher Phase meines Zyklus ich mich befand.

Doch jede Phase hat ihre ganz eigene Energie, ihre Qualität – und wenn du dich darauf einlässt, kann das unglaublich bereichernd sein.

 

Die vier Phasen und ihre inneren Jahreszeiten

Menstruation – dein innerer Winter

In dieser Phase blutet dein Körper. Er möchte loslassen. Zurückziehen. Regenerieren. Es ist die Zeit, in der du dich bewusst von der Außenwelt abwenden und nach innen kehren darfst. Der Winter steht für Tod und Neubeginn – für Tiefe, Reflexion und neue Klarheit.

Gönn dir in dieser Phase:

  • Ruhe

  • Alleinzeit

  • Schlaf und Rückzug

  • Natur, Stille, Wärme

  • Gedankenreisen, Journaling, sanfte Rituale

Du darfst langsamer sein. Und du darfst loslassen.

 

Follikelphase – dein innerer Frühling

Mit dem Ende der Menstruation beginnt ein Aufblühen. Dein Körper schöpft neue Energie, du wirst aktiver, kreativer und hast Lust auf Neues. Diese Phase lädt dazu ein, dich auszuprobieren und mit Leichtigkeit neue Ideen anzugehen.

Gönn dir in dieser Phase:

  • Bewegung, Sport, neue Projekte

  • Kreatives Arbeiten

  • Struktur und Planung

  • Austausch mit anderen

Der Frühling bringt Frische, Motivation und Mut. Nutze ihn, aber überfordere dich nicht gleich – Schritt für Schritt.

 

Ovulationsphase – dein innerer Sommer

Der Eisprung markiert den Höhepunkt deines Zyklus. Du strahlst, bist sozial, kontaktfreudig und voller Energie. Jetzt ist die perfekte Zeit, um dich zu zeigen, Pläne zu verwirklichen und dich mit anderen zu verbinden.

Gönn dir in dieser Phase:

  • Nähe, Körperkontakt, Sinnlichkeit

  • Austausch mit Freundinnen

  • Genuss, gutes Essen, Unternehmungen

  • Gespräche, Verhandlungen, Präsentationen

Du bist in deiner Kraft – aber auch jetzt darf es Pausen geben. Du musst nicht alles auf einmal umsetzen.

 

Lutealphase – dein innerer Herbst

Der Herbst kündigt sich an. Du ziehst dich wieder mehr zu dir zurück, spürst vielleicht erste emotionale Tiefs oder eine gewisse Empfindsamkeit. Dein Körper beginnt loszulassen, sich auf den kommenden Winter vorzubereiten.

Gönn dir in dieser Phase:

  • Ruhe und Selbstfürsorge

  • Kreativität (ohne Druck)

  • Rückzug und Abgrenzung

  • Erdende Rituale

Diese Zeit kann besonders kraftvoll sein – wenn du sie bewusst gestaltest und nicht gegen dich selbst kämpfst.

 

Leben im Zyklus – statt gegen ihn

Früher habe ich meine Lutealphase regelrecht gehasst. Ich habe meine Erschöpfung ignoriert, PMS weggedrückt, mein Programm einfach durchgezogen. Job, Sport, Freunde, Verabredungen – als wäre mein Körper kein Teil von mir, sondern nur ein funktionierendes System.

Heute versuche ich, mehr auf mich zu hören. Mir Pausen zu gönnen. Und meine Bedürfnisse nicht länger als Schwäche zu sehen, sondern als etwas Wertvolles.

Was Selbstfürsorge bedeutet, darfst du für dich selbst herausfinden. Vielleicht ist es ein Spaziergang im Wald, ein Bad, ein Tag im Bett oder ein gutes Gespräch. Finde Rituale, die dir guttun – und gib dir selbst die Erlaubnis, sie auch zu leben.

Ich möchte die Kraft meines weiblichen Zyklus nicht mehr unterdrücken, sondern feiern. Jede Phase annehmen. Und mein Leben danach ausrichten – so gut es eben geht.

 

Hast du dich schon einmal intensiver mit deinem Zyklus beschäftigt?
Lebst du im Einklang mit deinen Phasen – oder eher im Dauerlauf-Modus?
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken dazu mit mir teilst.

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