Nachhaltig Kleidung kaufen

Earth Overshoot Day: Am 29.07.2021 wurden weltweit erneut Ressourcen von bis zu 1,7 Erden verbraucht. In Österreich fand der Welterschöpfungstag im April 2021 statt. Würden alle Menschen weltweit so leben wie wir in Österreich, bräuchten wir im Jahr 3,5 Erden.

Das klingt fatal? Ist es auch!

Unsere Erde leidet – besonders am zu hohen CO2-Ausstoß, der durch Massentierhaltung, den zu hohen Energieverbrauch, unser Konsumverhalten und die Verunreinigung von Luft, Boden, Meer sowie unserem Grundwasser geschieht. Jeder von uns kann helfen. Wir alle können aktiv gegen die Klimakrise vorgehen. Was kannst du tun? Deinen Lebensstil anpassen, ein wenig verändern und ein bisschen nachhaltiger leben. Heute möchte ich dir zum Thema „nachhaltig Kleidung kaufen“ ein paar Informationen an die Hand geben.

 

Fast Fashion und Kleidermüll

Unser Konsum an Kleidung hat sich seit 2000 verdoppelt – von 50 Milliarden auf 100 Milliarden neu gekaufter Kleidungsstücke pro Jahr. Kleidung ist schnell, günstig und überall verfügbar. Meist leidet die Qualität der Ware, weshalb viele Teile schnell im Altkleidercontainer landen. Neben der minderwertigen Qualität geht unser Kaufdrang bzw. Kaufzwang ins Unermessliche. Alles neu. Immer mehr. Dieses Kaufverhalten ist hochtoxisch – für jeden einzelnen Menschen und auch für unsere Umwelt.

Was passiert mit der gesamten Wegwerfmode eigentlich?

Weltweit werden 85% der Textilien auf Mülldeponien abgeladen oder verbrannt. Nur 10% der Kleidung aus Altkleidercontainern gehen an Bedürftige oder werden als Secondhand-Ware verkauft. Knapp 40% der nicht gewollten Kleidung wird als Handelsware in osteuropäische, südamerikanische oder afrikanische Länder exportiert. Die Hälfte der Kleidung ist unbrauchbar und wird als Dämmstoff weiterverarbeitet oder landet auf Mülldeponien. Zwischen 5 und 10% der Produkte, die auch nicht als Dämmstoff genutzt werden können, werden als Ersatzbrennstoff für Kohle verarbeitet oder wandern direkt in die Müllverbrennung. 

Zum Beispiel werden rund 59.000 Tonnen der nicht verkauften Fast Fashion Produkte aus den USA und europäischen Staaten nach Chile verschifft. Knapp 20.000 Tonnen werden verteilt und weiterverkauft, der Rest landet in der Atacama-Wüste. Diese Kleidung ist in der Regel nicht biologisch abbaubar und hat verheerende Auswirkungen auf unsere Umwelt.

 

Wie umweltschädigend ist unsere Modeindustrie?

Die Vereinten Nationen haben festgestellt, dass die Modeindustrie für 10% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Im Jahr 2018 wurde sogar ermittelt, dass die Modeindustrie mehr Energie verbraucht als die Luft- und Schifffahrtsindustrie zusammen.

Allerdings verbraucht die Herstellung von Mode auch andere wichtige Ressourcen – allein 93 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr. Um beispielsweise eine Jeans herzustellen, werden etwa 10.000 Liter Wasser benötigt, um 1 Kilo Baumwolle anzubauen. Das entspricht dem Wasserverbrauch eines Menschen in 10 Jahren. Zudem fallen 20% des globalen Abwassers auf die Modeindustrie zurück, was jährlich zu 500.000 Tonnen Mikroplastik in unseren Meeren führt.

 

Wie kann jeder seinen Beitrag leisten?

Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten – es ist einfach, anderen die Schuld zuzuschieben, aber letztendlich haben wir Konsumenten:innen die größte Macht. Wenn wir weiterhin Wegwerf-Mode im großen Stil kaufen, solche Marken unterstützen und unsere getragene Kleidung nach kurzer Zeit wegwerfen, wird sich an unserer aktuellen Situation nichts ändern.

Was können wir tun?

  • Weniger kaufen oder weniger neue Produkte bzw. Mode kaufen
  • sinnvoller einkaufen – nur das kaufen, was du wirklich brauchst
  • nachhaltig Kleidung kaufen und auf eine bessere und langlebigere Qualität achten
  • mit Familie, Freunden:Freundinnen oder Bekannten tauschen oder Tauschbörsen nutzen
  • Kleidung ausleihen
  • Secondhand-Mode kaufen oder Flohmarktartikel bevorzugen bzw. selbst verkaufen
  • kaputte Kleidung selbst reparieren oder reparieren lassen
  • Kleidung umgestalten und etwas Neues daraus kreieren (Putzlappen, Taschen, Kissen, Dekoration usw. – sei kreativ).

 

Wann ist Kleidung nachhaltig und wie erkennt man nachhaltige Mode?

Kleidung ist dann wirklich nachhaltig, wenn sie von A bis Z nachhaltig hergestellt wurde. Das bedeutet keine Kinderarbeit, nachhaltige Herstellung, vegane Materialien, ökologische Produktion und ausschließlich 100% Bio-Erzeugnisse. Für jeden dieser Punkte gibt es spezielle Siegel oder Zertifikate. Als Verbraucher kann es manchmal schwierig sein, den Überblick zu behalten, oder?

Für mich persönlich sind das G.O.T.S, die Fair Wear FoundationFairtrade und das IVN Siegel die wichtigsten Zertifikate. Wenn du dich an diesen Labels orientierst, kannst du auf jeden Fall einen Beitrag für die Umwelt und die Menschen leisten. Wenn du mehr über Zertifikate und nachhaltige Siegel erfahren möchtest, findest du hier weitere Informationen.

Nachhaltige Modelabels

 

Der Wahnsinn mit Fast Fashion kann nur aufhören, wenn wir aufhören, diese Mode zu kaufen. Es liegt an uns. Wenn wir die Nachfrage senken, werden Unternehmen dazu angeregt, umzudenken.

 

Nachhaltige Marken

Nachhaltige Online-Shops

Secondhand Shops

 

Das nachhaltige Einkaufen von Kleidung ist heutzutage im Jahr 2022 eigentlich kein Problem mehr. Von exklusiven und teureren bis hin zu erschwinglichen Modemarken gibt es eine Vielzahl von Optionen. Mit ein wenig Recherche ist es möglich, den eigenen ökologischen Fußabdruck in vielen Bereichen zu reduzieren.

 

Wie handhabst du das Thema Mode? Kaufst du Fast-Fashion-Kleidung? Tauschst du Kleidung, leihst du aus oder besuchst du Second-Hand-Shops? Welche nachhaltigen Marken kannst du empfehlen? Ich freue mich auf den Austausch mit dir!

Alles Liebe Nina 

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