Wie man tierversuchsfreie Kosmetika erkennt

Wer sich mit Nachhaltigkeit befasst, der wird auch irgendwann sich mit den Themen Veganismus und Tierversuche befassen. Vor ein paar Tagen hatte ich eine Unterhaltung auf Instagram, wie man tierversuchsfreie Kosmetika erkennt und welche Marken vertrauenswürdig sind.

Sind Tierversuche für Kosmetik nicht verboten?

Ja und nein. Im Jahr 2003 hat die EU-Kommission die Abschaffung jeglicher Tierversuche für Kosmetika beschlossen – Schritt für Schritt zumindest. Im Jahr 2004 wurde in der gesamten europäischen Union Tierversuche für diverse Kosmetikprodukte verboten und erst 2009 auch für alle Inhaltsstoffe in Kosmetik. Im März 2009 wurde auch der Verkauf von Kosmetikprodukten, die an Tieren getestet wurden verboten.

Ab März 2013 dürfen Kosmetikunternehmen keine Tierversuche für ihre Produkte oder deren Inhaltsstoffe durchführen oder in Auftrag geben (gilt auch für die Produktion im Ausland). Doch natürlich gibt es hier Grauzonen und Schlupflöcher, denn Produkte die vor dem 11. März 2013 auf den Markt kamen, dürfen weiterhin verkauft werden.

Grauzonen und Schlupflöcher

Produzenten die beispielsweise Produkte außerhalb der EU verkaufen, dürfen weiterhin an Tieren testen – China ist zum Beispiel ein Land, in dem Tierversuche gesetzlich sogar vorgeschrieben werden. Sprich: Hersteller XY produziert zwei Cremen – eine für den europäischen Markt, die nicht an Tieren getestet wird und eine Creme, die an Tieren getestet wird. Im Grunde unterstützt man hier weiterhin Tierversuche, auch wenn das Produkt für den heimischen Markt tierversuchsfrei ist.

Zusätzlich gilt das Tierversuchsverbot nur für Inhaltsstoffe, die in Pflegeprodukten und Kosmetik verwendet werden. Jedoch gibt es sehr viele Kosmetikprodukte, die auch andere Inhaltsstoffe verwenden, die unter das Chemikaliengesetz fallen und diese dürfen weiterhin an Tieren getestet werden.

Ich achte sehr darauf, welche Produkte ich für Haut, Haare und Körper verwende. Mir sind folgende Punkte wichtig:

  • Vegan
  • Tierversuchsfrei
  • Naturkostmetik
  • Hormonfrei oder sonstige Schadstoffe
  • Kaum oder kein Kunststoff (kein Microplastik und auch keine Plastikverpackung)

Wo kann ich nachhaltige und tierversuchsfrei Produkte kaufen?

Grundsätzlich gibt es Produkte, die alle Punkte vereinen – man muss nur etwas genauer hinsehen und sich auf die Suche begeben. In diesem Zusammenhang möchte ich euch den Shop Ecco Verde vorstellen, der eine riesige Auswahl an natürlicher Kosmetik parat hat. [Keine bezahlte Werbung – falls das relevant für euch ist 😉 ]

Ecco Verde

Ecco Verde ist ein Onlineshop und auch ein lokaler Store aus Graz, der hochwertige und natürliche Kosmetikprodukte führt – ob für Haare, Gesicht, Körper, Produkte für Kinder oder auch Zubehör für’s Bad – eine wirklich sehr große Produktvielfalt. Was mir bei Ecco Verde besonders gut gefällt, sind die einzelnen Filter die ich setzen kann. Hier kann ich Marken, Zertifikate, Besonderheiten und Haut- oder Haartypen auswählen – eigentlich bis ins kleinste Detail filtern. Btw..das macht für mich einen wirklich guten Onlinestore aus. Ich möchte nicht stundenlang nach einem Produkt suchen müssen, sondern ich möchte einen ordentlichen Filter, der mir genau nach meiner Vorstellung Produkte vorschlägt. Zusätzlich ist der Service, Preis-Leistung und auch die Lieferung tipitopi.

Ecco Verde ist für mich eine wirklich gute Adresse, wenn man auf der Suche nach nachhaltigen, veganen und tierversuchsfreien Kosmetikprodukten ist.

Drogerie und Bio Laden

Auch in diversen Drogerien, Bio Läden oder Unverpackläden bekommt man hochwertige Kosmetikprodukte. Da es in lokalen Stores keinen praktischen Filter gibt und vegan nicht gleich tierversuchsfrei bedeutet, kann die Auswahl hier oft weniger transparent sein. Idealerweise prüft man zuvor, welche Produkte ohne Tierversuche auf den Markt gebracht werden – PETA ist beispielsweise eine gute Anlaufstelle.

Direkt bei den Herstellern

Man hat natürlich auch die Möglichkeit direkt bei den Herstellern Produkte zu beziehen. Oft in lokalen Stores oder eben im Onlinehandel. Auch hier kann man sich vorher über PETA oder Kosmetik-Vegan schlau machen und das Unternehmen unter die Lupe nehmen.

Wie man tierversuchsfreie Kosmetika erkennt?

Dann gibt es noch Apps wie Bunny free, Toxfox oder auch Codecheck, die mehr über ein Produkt aussagen können. Ebenso findet ihr einige Siegel bzw. Zertifikate, die ein solches Produkt kennzeichnen.

WIE MAN TIERVERSUCHSFREIE KOSMETIKA ERKENNT

Sehr viele Menschen glauben, wenn VEGAN auf der Verpackung steht, dann sind diese Produkte auch gleich tierversuchsfrei – leider wäre das viel zu transparent und eindeutig. Es befinden sich zwar keine tierischen Produkte in veganen Kosmetika, aber es können dennoch Inhaltsstoffe nicht-tierischem Ursprungs enthalten sein, die irgendwann mal an Tieren getestet wurden.

Hase mit schützender Hand

Das Siegel und dessen Richtlinien „Hase mit schützender Hand“ wird vom deutschen Tierschutzverbund bestimmt. Das Siegel sagt aus:

  • Das Unternehmen darf generell keine Tierversuche durchführen
  • Das Unternehmen darf nicht in Ländern verkaufen, die Tierversuche vorschreiben (z.b. China)
  • Tierversuche an wirbellosen und Wirbeltieren ist verboten
  • Die Verwendung von Rohstoffen von und mit lebenden sowie toten Tieren ist verboten

Leaping Bunny

Das Leaping Bunny Siegel wird von acht Tierschutzorganisationen aus verschiedenen Ländern vergeben. Sobald ein Produkt dieses Siegel trägt, verpflichtet sich diese Firma, ausnahmslos alle Inhaltsstoffe und Endprodukte ohne Tierversuche durchzuführen oder in Auftrag zu geben – jedoch müssen sie nicht vegan sein. Diese Richtlinien gelten auch für alle Inhaltsstoffe oder Produkte von Zulieferern.

Vegane Blume

Das Vegane Blume Siegel sagt aus:

  • Produkt dürfen nicht an Tieren getestet werden
  • Die Produktion muss tierversuchsfrei erfolgen
  • Inhaltsstoffe sowie Rohstofflieferanten dürfen nicht an Tieren testen
  • Keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten

BDIH Siegel

Das BDIH-Siegel gibt Auskunft, dass bei der Erzeugung keine Tierversuche durchgeführt werden dürfen. Es dürfen auch keine Rohstoffe verwendet werden, die seit 1998 an Tieren getestet wurden. Jedoch werden Tochterunternehmen oder Rohstofflieferanten nicht berücksichtigt sowie dürfen die Inhaltsstoffe auch nicht vegan sein – diese Unternehmen dürfen Tierversuche durchführen.

Natrue Org Siegel

Das Natrue Org Siegel stammt von einem belgischen Verein ab, der gegen Tierversuche agiert. Ab 2009 erweitert das Siegel das in der EU gültige Tierversuchsverbot auch auf Nicht-EU-Länder. Dennoch bedeutet „keine Tierversuche“ nicht unbedingt, dass das Produkt auch vegan ist.

Die Umstellung auf nachhaltige, vegane und tierversuchsfreie Produkte

  1. Ich persönlich würde niemanden empfehlen alle bisher gekauften Produkte nun in den Müll zu werfen – schließlich habt ihr diese Produkte bereits gekauft, diese Unternehmen damit unterstützt und das Tier musste bereits leiden. Dieser Schritt wäre nicht nachhaltig. Verwendet das Produkt bis es aufgebraucht ist oder verschenkt es an Familie, Freunde, Bekannte oder vielleicht auch an eine Organisation.
  2. Checkt bei euren zukünftigen Einkäufen, welche Unternehmen, Marken und Produkte ihr da eigentlich kaufen wollt. Achtet auf Siegel, checkt mit diversen Apps oder auf Seiten wie PETA euren Einkaufskorb.
  3. Weniger ist oft mehr. Verzichtet grundsätzlich auf Produkte, die ihr nicht wirklich braucht – da gibt es bestimmt jede Menge davon.
  4. Unterstützt zusätzlich heimische Betriebe und versucht lange Transportwege zu vermeiden.
  5. Stellt Kosmetik selbst her und kreiert euch eure eigene Creme, Lotion, Wimperntusche und Co.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel, wie man tierversuchsfreie Kosmetika erkennt ein wenig weiterhelfen und mehr Klarheit in die Thematik bringen. Es gibt eine Vielzahl an Organisationen, Blogger und Co., die bereits über diese Themen informieren – googelt mal und findet für euch die passende Lösung.

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