Wie findet man die Balance zwischen OFF und ON?

Mein Telefon macht mich krank. Ich mag es und brauche es, doch gleichzeitig macht es mich wahnsinnig. Wie findet man die Balance zwischen OFF und ON?

Wie viele andere Menschen habe auch ich bemerkt, wie viel Zeit ich mit meinem Smartphone vergeude und wie sehr es mich beeinflusst. Schon seit Monaten bin ich mir dieses Zustands bewusst – eine Lösung muss her! Einfach ausschalten? Klingt logisch, ist in meinem Fall nicht ganz so einfach, denn ich arbeite mit meinem Telefon und betreue auch diverse andere Kanäle auf Facebook, Instagram und Co. Also, was tun?

(Anti) Social Life

Ich gehöre sicherlich zu den Menschen, die von ihrem Telefon abhängig sind – in meinem Job keine Seltenheit. Dennoch konsumiere ich eindeutig zu viel. Ich möchte mir die Stunden gar nicht erst ausrechnen oder meine Statistik betrachten.

Doch wieso eigentlich? Bei mir ist es jedenfalls Gewohnheit geworden, mein Handy in die Hand zu nehmen und automatisch auf Instagram zu gehen. Oft erwische ich mich dabei, wie ich mein Smartphone nehme und ohne darüber nachzudenken auf diese Plattform gehe, nur um mich dann zu fragen: „Was mache ich hier eigentlich schon wieder?!“

Damit möchte ich wirklich aufhören, denn mir ist das reale Leben viel wichtiger und auch lieber. Ich möchte mich wieder auf Momente konzentrieren können, Gespräche führen, ohne dabei das Handy in der Hand zu halten, und meine Aufgaben ohne Störfaktoren erledigen.

Offenbar habe ich eine unstillbare Sehnsucht nach neuen Erlebnissen. Früher waren mir Likes und Follower-Zahlen enorm wichtig, doch glücklicherweise haben sie an Bedeutung für mich verloren.

Ein großes Problem in meinem Beruf als Bloggerin – viele Unternehmen bewerten uns nicht nach unseren Inhalten oder unserer Persönlichkeit, sondern ausschließlich und wirklich nur nach der Anzahl unserer Follower:innen. Das finde ich bedauerlich und mit solchen Firmen möchte ich nicht zusammenarbeiten.

Ich wünsche mir, dass man mich als Person schätzt und sich von meinen Inhalten überzeugen lässt, anstatt mich nur an irgendwelchen Zahlen zu messen. 

Kind der 90er

Was ist das Schöne daran, jetzt 30 zu werden? Dass wir noch ohne Smartphone und Social Media aufgewachsen sind. Telefone hatten Tasten und um Freund:innen zu erreichen, musste man entweder am Festnetz anrufen oder sich schon in der Schule einen Treffpunkt ausmachen. Wir gingen nach draußen, trafen echte Menschen und genossen jeden Augenblick – ohne ständig aufs Handy zu schauen. Telefonieren und SMS schreiben war damals teuer; es gab keine Freiminuten, gratis SMS oder mobiles Internet. Der Erdball auf dem Handy war das Tor zur Hölle – ein Klick darauf führte ins Internet, was richtig teuer war und nach wenigen Minuten das Guthaben erschöpfte.

Ach, was waren das für Zeiten. Ich vermisse sie manchmal. 

Wie findet man nun die Balance zwischen Online und Offline?

Ich kann dir nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten – meine Tipps und Ratschläge weitergeben. Wie ich in meiner Situation und in meinem Job mit diesem Thema umgehe. Wenn ich nicht im „Online-Business“ tätig wäre, wäre die Sache für mich eindeutig einfacher: Handy weg und fertig.

Im nächsten Abschnitt folgt ein kleiner Smartphone-Detox-Plan, den du in deinen Alltag integrieren kannst. Für mich hat das gut funktioniert – vielleicht auch für dich.

Da ich jetzt nicht mehr stundenlang gedankenverloren auf mein Telefon starre, habe ich viel Zeit, mich anderen Dingen zu widmen. Ich lese nun wieder mehr, was mir große Freude bereitet – interessiert an einer Bücherliste? In den letzten Monaten ist das Lesen definitiv zu kurz gekommen. Vielleicht finde ich auch ein neues Hobby – habt ihr Vorschläge? Oder ich könnte meine Sprachkenntnisse erweitern. Ihr erinnert euch sicher an meine Spanisch-Lern-Phase, haha! Mehr Sport und Yoga wären auch eine tolle Möglichkeit. Oder einfach mehr arbeiten?

Ganz wichtig ist es für mich, endlich wieder richtig Zeit mit echten Menschen zu verbringen. Die gemeinsame Zeit soll genutzt werden, ohne ständig am Handy zu kleben. Ich habe außerdem meine Apps reduziert und alle unwichtigen Dinge gelöscht. Wenn ich meine Ruhe haben möchte, schalte ich mein Telefon in den Flugmodus und im Schlafzimmer hat es grundsätzlich nichts mehr verloren. 

Smartphone-Detox-Plan

Ich habe mir einen Smartphone-Detox-Plan mit maximal zwei Stunden Social Media Zeit pro Tag erstellt, der mir helfen soll, meine Bildschirmzeit zu reduzieren und meine Lebensqualität zu verbessern. Zwei Stunden, damit ich sicherlich meine Arbeiten erledigen kann. 

 

Zielsetzung und Vorbereitung

-Ziele definieren: Bestimme klare Ziele für deinen Detox, z.B. mehr Zeit für Hobbys, Familie oder Sport.
– Benachrichtigungen deaktivieren: Schalte Push-Benachrichtigungen für Social Media-Apps aus, um Ablenkungen zu minimieren.
– Apps sortieren:Platziere Social Media-Apps auf dem letzten Bildschirm deines Handys oder in einen Ordner, der schwerer zugänglich ist.

Tagesstruktur festlegen

– Zeitfenster festlegen: Bestimme zwei feste Zeitfenster für die Nutzung von Social Media, z.B. 30 Minuten am Morgen und 90 Minuten am Abend.
– Wecker stellen: Nutze einen Timer, um die Nutzung auf die geplante Zeit zu begrenzen.

Alternative Aktivitäten planen

– Liste erstellen: Erstelle eine Liste von Aktivitäten, die du stattdessen machen möchtest, wie Lesen, Spazierengehen, Kochen oder ein neues Hobby beginnen.
– Tägliche Planung: Plane jeden Tag eine bestimmte Aktivität ein, um die freie Zeit sinnvoll zu nutzen.

Nutzung überwachen und anpassen

– App zur Überwachung: Nutze Apps wie „Digital Wellbeing“ (Android) oder „Bildschirmzeit“ (iOS), um deine Social Media-Zeit zu überwachen.

Pausen und Reflexion

– Regelmäßige Pausen: Plane während deiner Social Media-Zeit kurze Pausen ein, um sicherzustellen, dass du nicht zu lange am Stück online bist.
– Tage ohne Social Media: Versuche, einmal pro Woche einen ganzen Tag ohne Social Media zu verbringen.

 

Durch diesen strukturierten Ansatz kannst du sicherstellen, dass du Social Media in Maßen nutzt und gleichzeitig mehr Zeit für andere Arbeiten oder wichtige Aktivitäten in deinem Leben hast. Kennst du dieses Gefühl, vom Telefon abhängig zu sein? Ich möchte das nicht mehr und hoffe, dass ich diesen Plan weiterhin erfolgreich durchziehen kann. Wie geht es dir damit? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar. 

Solltest du mich mit einem kleinen Beitrag unterstützen wollen, würde ich mich sehr darüber freuen. Niemand muss, jeder kann –  der Betrag ist frei wählbar und es ist kein Muss meine Arbeit damit zu fördern. Da ich sehr viel Zeit, Leidenschaft und Liebe in meinen Blog investiere und bezahlte Kooperationen gering halten möchte, wäre eine kleine „Spende“ eine Möglichkeit mich und meine Arbeit zu unterstützen. Danke.

Lass ein bisschen Liebe da

3 Comments:
8. Juli 2019

Kann das Thema zu 1000000% unterschreiben… Ich bin auch ein Suchti und hab trotz einigen Versuchen noch nichts gefunden was ich wirklich konsequent durchgezogen hab… Vielleicht starte ich einen neuen Versuch – meine Lebensqualität würds mir danken… <3

Ps: Unbedingt eine Bücherliste bitte.

9. Juli 2019

Hi Julia!
Das glaube ich auch, zumindest empfinde ich es so.
Wird gemacht und geht wahrscheinlich nächste Woche online.
Ich hab versucht nur am Vormittag + Abend online zu gehen, was großteils klappt, aber nicht immer.
Instagram hab ich gut „unter Kontrolle“ und auf Facebook musste ich in der letzten Zeit wieder öfters online sein, weil es beruflich
nicht anders ging. Bin dennoch sehr zufrieden – über 3 Stunden war ich jetzt nie mehr online und das ist für mein bisheriges Social Media Verhalten echt gut 😀 haha..

Was du noch probieren könntest – am Iphone kann man eine Bildschirm-Auszeit planen..
Liebe Grüße Nina

9. August 2019

Ja, die Sucht nach Social Media ist riesig. Und leider auch gewollt. Die Apps werden extra so designed, dass du süchtig danach wirst drauf zu klicken. Ist kein Witz sondern leider Realität. Was schon hilft ist zum Beispiel das Display schwarz-weiß einzustellen. Schon allein dadurch animiert es nicht mehr zum ständigen drauf klicken. Einfach mal ausprobieren. 😉 Ich habe mir auch angewöhnt, mich immer wieder aus meinen Konten auszuloggen. Wenn du dich jedes mal, wenn du auf eine App klickst erst einloggen musst, um hinein zu kommen, fällt dir auf einmal auf wie oft du unterbewusst drauf klickst und hast dann noch die Chance die bewusst dafür zu entscheiden, dich jetzt nicht einzuloggen. Das hilft wirklich Wunder bei mir! Inzwischen klicke ich kaum noch drauf, weil ich weiß ich muss mich dann erst einloggen. 🙂 Und was natürlich natürlich auch hilft ist wie du schreibst: Digitale Auszeiten! Ich gehe inzwischen sehr oft spazieren und habe mir sogar das Joggen im Park angewöhnt. 🙂 Bewusst Zeit für sich selbst nehmen ist das Zauberwort. Ich genieße auch ganz bewusst ganz ruhig eine Tasse Tee, ein schönes Vollbad oder gehe zur Kosmetik, um den Kopf abzuschalten. Mein Leben ist auf jeden Fall viel entspannter, seit ich das alles beherzige und nicht mehr ständig am Smartphone klebe. 🙂

Doro

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