Die Verschwendung von Nahrung muss aufhören 

Der Kampf gegen Einweg-Plastik ist bereits im vollen Gange – zumindest wirkt es so, wenn man durch seinen Facebook-Feed scrollt. Es werden Links gegen Plastikmüll geteilt, Bilder und Videos über verschmutzte Strände gepostet und vereinzelt werden auch private Bilder ins Web gestellt, wo gegen unseren Plastikkonsum ein Zeichen gesetzt wird. Ganz toll – weiter so. Auch ich versuche seit längerer Zeit ein fast plastikfreies Leben zu führen, hier am Blog darüber zu berichten und mehr Menschen über die Folgen von zu viel Plastik in unserer Gesellschaft zu informieren. Aber wir sollten uns auch für andere Themen starkmachen, die genauso schlimm sind und unsere Aufmerksamkeit benötigen – die Verschwendung von Nahrung muss aufhören.

Wohnt ihr vielleicht auch in einem Wohnhaus mit mehreren Parteien? Ist euch das viele (noch gute) Essen in der Bio-Tonne aufgefallen? Habt ihr beim Einkauf die gigantischen Berge an Lebensmittel in den Einkaufskörben gesehen? Habt ihr in eurem Kühlschrank Essen aussortiert, obwohl ihr davon noch keinen Bissen gegessen habt?

Essen ist kostbar

Für unsere Nahrung mussten Menschen hart arbeiten, teilweise mussten Tiere leiden – sterben und wir gehen so verschwenderisch damit um. Wir werfen es in den Müll. Schätzen es kaum. Viele Menschen wissen nicht einmal, woher ihr Essen eigentlich stammt bzw. wie ein bestimmtes Gemüse, Obst oder Getreide angebaut wird oder wie das Fleisch in die Plastikpackung kommt. Traurig. Sehr traurig. Menschen in ärmeren Ländern verhungern und wir werfen es einfach weg, ganz ohne Skrupel.

Heute möchte ich euch gerne ein paar Tipps geben, wie ihr den Lebensmittelmüll im eigenen Haushalt eindämmen und generell gegen Lebensmittelverschwendung ankämpfen könnt.


Der Kampf gegen Lebensmittelmüll –
8 Tipps, um Essen vor der Tonne zu bewahren

Lose Produkte kaufen

Verpackte Produkte wie Obst oder Gemüse können manchmal mit Schimmel bedeckt sein – durch die Verpackung ist es oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Kauft man sein Obst oder Gemüse lose, kann man der Gefahr ganz einfach entgehen und spart dadurch zusätzlich den Plastikmüll.

Brot einfrieren

Man geht zum Bäcker und kauft sich einen großen Laib Brot und nach wenigen Tagen ist es hart, vielleicht sogar mit Schimmel befallen und reif für die Tonne. Einfach das gesamte Brot oder auch nur die Hälfte in dünne Scheiben schneiden und einfrieren. Sobald man Lust auf eine Scheibe Brot hat, muss man sie nur für 1-2 Minuten in den Toaster schieben und schon hat man ein frisches, knuspriges Stück Brot für’s Frühstück oder für die Lunchbox.

Braune Bananen müssen nicht in den Müll

Überreife Bananen müssen auf gar keinen Fall in den Müll, sondern können geschält, eingefroren und für Nanacreams, Shakes oder als kühler Snack (ich liebe gefrorene Bananenstücke – unbedingt ausprobieren) verarbeitet werden.

Blattspinat einfrieren

Blattspinat bekommt man am Wochenmarkt lose, aber im Supermarkt leider immer in Plastik verpackt und fast nur in großen Mengen erhältlich – einfach den Spinat in eine Box geben und einfrieren. Ich verwende den gefrorenen Spinat für Green Smoothies, füge sie beim Kochen bei oder verkoche den Spinat zu Pestos oder Suppen.

Saucen und Pestos

Sollte man zu viel Gemüse gekauft oder im Garten geerntet haben, dann einfach Sauce oder Pestos zubereiten und das fertige Gericht ins Eisfach legen. Bei Bedarf mit frischer Pasta, Reis oder Couscous servieren..

Einlegen oder Einkochen wären auch noch weitere Möglichkeiten, um den Gemüse- oder Obstvorrat länger haltbar zu machen.

Gscheit einkaufen

Bereits beim Einkauf kann man Lebensmittelmüll reduzieren, indem man nur die benötigten Mengen kauft und leicht verderbliche Lebensmittel nicht in großen Portionen in den Einkaufskorb legt. Idealerweise schreibt man sich Listen oder plant seine Gerichte vor – so behält man einen besseren Überblick und reduziert gleichzeitig seinen Lebensmittelmüll.

Produkte zum halben Preis kaufen

Oft werden Produkte günstiger angeboten, da sie in wenigen Tagen das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen würden – diese Produkte können teilweise Wochen später noch gegessen werden, dürfen jedoch nicht mehr verkauft werden und landen am Ende des Tages in der Tonne! Kein Grund sie nicht zu kaufen – spart Geld und wenn man seine Mahlzeiten gut plant, dann kann man die Produkte sogar noch vor dem Ablaufdatum genießen.

Essen einpacken

Klingt für viele Menschen vielleicht seltsam, aber im Restaurant werden oft zu große Portionen serviert, die man unmöglich auf einen Schlag aufessen kann. Einfach einpacken lassen und später oder am kommenden Tag essen – schließlich hat man ja auch die gesamte Mahlzeit bezahlt. Warum also nicht einpacken lassen?


Zahlen zum Thema Lebensmittelmüll

Österreichische Haushalte werfen bis zu 157.000 Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln weg, obwohl diese bei rechtzeitigem Konsum genießbar gewesen wären.

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden im Jahr weggeworfen oder sind Verluste entlang der Wertschöpfungskette. Das ist rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel. Industrieländer und Entwicklungsländer unterscheiden sich in der Summe der Verluste an Lebensmitteln nicht wesentlich. Sie liegen jeweils bei 670 beziehungsweise 630 Millionen Tonnen.

In der Europäischen Union werden jedes Jahr pro Person durchschnittlich 179 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Das macht insgesamt zirka 89 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Quelle: Wien.gv.at

53 % aller weggeworfenen Lebensmittel gehen dabei auf das Konto der privaten Haushalte. In einem durchschnittlichen Haushalt wird ein Viertel der eingekauften Lebensmittel weggeworfen, vieles davon ungeöffnet. 30 % landen bei Landwirtschaft und Produzenten im Müll, 12 % in der Gastronomie und 5 % im Handel.

Lebensmittelverschwendung ist für 3,3 Gigatonnen CO2 Emissionen verantwortlich und somit der drittgrößte Klimasünder nach den USA und China. Landwirtschaft ist für fast 70% der vom Aussterben bedrohten Arten verantwortlich. Ein Drittel der weltweiten Landwirtschaftsfläche nehmen Lebensmittel ein, die es nie in den Magen eines Menschen schaffen. Der Wasserverbrauch dieser Flächen entspricht pro Jahr dreimal dem Volumen des Genfer Sees, häufig in Gegenden, die an Wassermangel leiden.

Quelle: Muttererde.at


Wenn auch ihr ein paar Tipps zum Thema Lebensmittelverschwendung habt, dann hinterlasst mir gerne eine Nachricht. Freue mich über eure Zeilen und wünsche euch noch einen wunderschönen Abend – eure Nina.


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