Tag für Tag wandern Gedanken, Erlebnisse und kleine wie große Erkenntnisse aus meinem Kopf aufs Papier – einmal aufgeschrieben, fühlen sie sich leichter an. Wie eingefangen, für den Moment konserviert. Oft entstehen diese Zeilen ganz spontan, als Impuls mitten im Denken, beim Spazierengehen oder morgens mit dem ersten Kaffee. Manchmal ist es doch auch ein Gespräch, das etwas in mir zum Nachdenken bringt – so wie bei diesem Artikel. Entstanden aus einem Austausch, der mir wieder einmal gezeigt hat, wie sehr wir gewisse Dinge in unserem Umfeld längst als selbstverständlich ansehen. Die Selbstverständlichkeit, die wir kultiviert haben.
Vielleicht ist eine der traurigsten Arten zu leben, die Dinge als selbstverständlich zu sehen.
Wir verlieren uns in der Schnelligkeit des Alltags, nehmen kostbare Augenblicke und geliebte Menschen als gegeben hin – als wären sie immer da, als würden sie immer bleiben.
Doch die Wahrheit ist: Zeit wartet nicht und oft können wir unser Leben nicht in allen Facetten steuern.
Sie fließt – leise, stetig, unaufhaltsam. Und mit jeder Sekunde werden wir älter, verändern uns, verlieren vielleicht auch ein Stück von dem, was einmal war.
Wenn wir nicht (öfter) innehalten, unser Tempo drosseln und tatsächlich hinsehen, spüren und zuhören, laufen wir Gefahr, all das Schöne zu verpassen, was unser Leben eigentlich lebenswert macht.
Diese kleinen, oft flüchtigen Augenblicke – und doch sind sie so echt. Eine warme Umarmung von einem geliebten Menschen. Ein Lächeln, das nicht gespielt ist.
Ein Gespräch, das nachhallt. Das Morgenlicht, das durch den Vorhang scheint. Ein Lied, das genau im richtigen Moment spielt, als hätte es nur darauf gewartet. Der beruhigende Klang von Regen. Die Stille, wenn der Tag zur Ruhe kommt und die Sonne sich verabschiedet. Bewegung, die das Herz schneller schlagen lässt – vor Freude oder Anstrengung. Stunden voller Lachen, bis die Tränen fließen. Auch die traurigen Momente, die uns leiser, doch näher bringen. Der Duft eines alten Buches. Die schlichte Möglichkeit, den eigenen Körper bewegen zu können – jeden Tag aufs Neue.
All diese Dinge – sie berühren unser Herz und unsere Seele, wenn wir ihnen Raum geben. Und doch: Wie schnell halten wir sie für selbstverständlich? Nur wenige Veränderungen – und nichts ist mehr wie zuvor. Manche Augenblicke kehren nie zurück. Manche Menschen bleiben nur in der Erinnerung.
Gerade deshalb verdienen diese Momente unsere volle Aufmerksamkeit – jetzt.
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