So vermeidest du Lebensmittelverschwendung

Kennst du das auch? Du kaufst Lebensmittel in großen Mengen, nur um später festzustellen, dass ein Großteil ungenutzt im Müll landet. Der ewige Kampf gegen Verschwendung fühlt sich manchmal wie ein Teufelskreis an. Doch es gibt einfache Lösungen, um das zu ändern. So vermeidest du Lebensmittelverschwendung, lernst die wertvollen Ressourcen mehr zu schätzen, sparst Geld und genießt deine Einkäufe länger. 

Wegwerf-Gesellschaft: Österreich

In Österreich werden jährlich knapp 1 Mio Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle verursacht – davon fallen 229.000 Tonnen nur in den privaten Haushalten an. 
Jeder Österreicher und jede Österreicherin wirft jährlich ca. 19kg Lebensmittel einfach weg, was einem Wert von rund 300 Euro pro Haushalt entspricht. Die häufigsten weggeworfenen Produkten sind Brot, Süß- und Backwaren.

Es erschreckt mich, wie unachtsam viele Menschen mit Lebensmitteln umgehen. Und ich spreche hier nicht nur von den Zahlen und Statistiken, sondern auch von persönlichen Erfahrungen. Ich kenne viele, die nicht wissen, wie man richtig einkauft oder wie man die Lebensmittel, die sie bereits gekauft haben, so lagert und nutzt, dass sie länger frisch bleiben und vor der Tonne gerettet werden können. Das macht mich traurig und es erscheint mir geradezu respektlos. Wir spenden Geld, um Hunger zu lindern, doch gleichzeitig verschwenden wir wertvolle Ressourcen, die eigentlich noch viel Gutes tun könnten. In einer Welt, in der das möglich ist, warum tun wir es dann trotzdem nicht? Besonders, weil es doch so einfach zu vermeiden wäre!

Und ja, für mich gibt es hierfür keine Entschuldigung. Es gibt keinen einzigen triftigen Grund, warum Lebensmittelverschwendung passieren sollte. Wir haben die Möglichkeit, bewusst mit unseren Ressourcen umzugehen und sollten diese Verantwortung ernst nehmen. Es ist einfach und dennoch so entscheidend, achtsam zu handeln.

Achtsam einkaufen und leben

Ich persönlich finde, es hat viel mit Achtsamkeit zu tun. Und ja, auch wenn ich es mir leisten kann, weil ich Unmengen verdiene, bedeutet das nicht, dass ich Dinge einfach wegwerfe, nur weil sie nicht genutzt wurden! Was soll das bitte? Diese Ignoranz macht mich einfach wütend – wirklich. Punkt.

Doch gut, wie lässt sich das nun vermeiden?

Ich würde mal behaupten, dass wir alle in einem Monat etwa 20 bis maximal 30 unterschiedliche Gerichte konsumieren, die dabei immer wieder auf dieselben grundlegenden Lebensmittel zurückgreifen. Persönlich kenne ich niemanden, der ständig neue Gerichte mit ständig neuen Zutaten kocht – kennst du so jemanden oder zählst du dich selbst dazu?

Wenn wir davon ausgehen, dass es im Monat etwa 50 bis 70 unterschiedliche Lebensmittel sind, dann lassen sich damit unzählige Rezepte zubereiten. Ich werde diese Lebensmittel mal auflisten, ohne dabei saisonale Produkte zu berücksichtigen.

Brot, Nudeln, Reis und Getreideerzeugnisse

  1. Brot und Gebäck 
  2. Nudeln 
  3. Reis 
  4. Couscous
  5. Quinoa
  6. Haferflocken 
  7. Diverse Mehlsorten 

Gemüse, Salate und Hülsenfrüchte

  1. Tomaten 
  2. Zucchini
  3. Melanzani 
  4. Karotten 
  5. Kartoffeln 
  6. Lauch / Zwiebel 
  7. Knoblauch 
  8. Salate 
  9. Kohlgemüse 
  10. Süßkartoffeln 
  11. Paprika und Chili 
  12. Pilze 
  13. Linsen 
  14. Bohnen 
  15. Erbsen 
  16. Spinat 
  17. Fenchel 
  18. Sellerie 
  19. Gurken 
  20. Oliven 
  21. Kürbis 

Obst

  1. Apfel 
  2. Birnen 
  3. Bananen 
  4. Avocado 
  5. Zitronen und Limetten 
  6. Orangen 
  7. Kiwi 
  8. Mango 
  9. Beerenobst 
  10. Pfirsich 
  11. Marillen 
  12. Zwetschgen 
  13. Melonen
  14. Kirschen 

Vegane Produkte

  1. Sojaprodukte  
  2. Fleischersatzprodukte
  3. Milchersatzprodukte 

Tierische Produkte

  1. Milch 
  2. Butter
  3. Käse 
  4. Sahne / Rahm 
  5. Aufstriche 
  6. Joghurt 
  7. Fleisch 
  8. Wurst
  9. Fisch 
  10. Eier 
  11. Fertigprodukte mit Fleisch, Fisch oder Milchprodukten 

Sonstiges

  1. Tomatensaucen 
  2. Saucen und Dips 
  3. Fertigprodukte aller Art 
  4. Snacks
  5. Schokolade 
  6. Süßwaren 
  7. Getränke 
  8. Kaffee und Tee
  9. Alkohol 
  10. Kräuter, Gewürze 
  11. Samen, Nüsse und Sprossen 

Über den Daumen gepeilt landen immer wieder ähnliche Produkte im Einkaufskorb, mal mehr, mal weniger. Einige Dinge werden wahrscheinlich nie im Einkaufskorb landen, während andere fast immer mit dabei sind. Ein großer Teil dieser Auswahl besteht vermutlich aus Fertigprodukten oder Lagerware wie Nudeln, Reis, Haferflocken oder Dosenprodukten wie Bohnen oder Kichererbsen. Runtergebrochen sind das dann wahrscheinlich maximal 30 bis 40 Produkte, die wöchentlich gekauft werden und tendenziell eher früher verderben.

Mit dieser Auswahl an Lebensmitteln lassen sich eine Vielzahl an Frühstücksgerichten, Mittagessen, Lunchbox-Rezepten, Abendessen und sogar Desserts zubereiten. Also, wie kann es dann passieren, dass so viele Produkte am Ende in der Tonne landen? Es ist doch eigentlich gar nicht schwer, sie sinnvoll zu nutzen und zu lagern.

Weil wir den Hals nicht voll bekommen: Warum wir oft mehr verschwenden, als wir brauchen

Richtig gelesen – wir kaufen einfach viel zu viel ein. Daher würde ich folgende Empfehlungen aussprechen:

  • Nicht hungrig einkaufen gehen: Sonst landet vieles im Korb, das später unnötig wird.
  • Standardrezepte im Kopf behalten und überlegen, wie man diese erweitern oder die Produkte für ähnliche Gerichte nutzen kann.
  • Besser weniger einkaufen, als zu viel und eventuell Mitte der Woche nachkaufen, wenn es notwendig ist.
  • Lebensmittel, die schnell verderben, frühzeitig zubereiten, anstatt zuerst alles zu verwenden, was länger haltbar wäre.
  • Bei größeren Mengen überlegen, wie man die Produkte haltbar machen kann (z.B. einfrieren, einkochen, einmachen).
  • Ungenutzte Produkte, die man vielleicht nicht mag, an Familie, Freunde oder Nachbarn verschenken, anstatt sie wegzuwerfen.
  • Kaufe mehr frische und unverarbeitete Lebensmittel – bevorzuge saisonale Produkte.
  • Besuche Bauern- und Wochenmärkte und spare zusätzlich Geld. 
  • Besorge dir Retter-Boxen, stoppt Lebensmittelverschwendung bereits im Supermarkt und du sparst dabei richtig viel Geld ein. Diverse Märkte, Onlineshops und Apps bieten diesen Service an: To-Good-To-GoKrutFood-SharingRettenswertMotatos oder auch Johanna vom Feld gerettete Lebensmittel.

Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht? Noch lange nicht schlecht!

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist oft missverstanden. Es ist kein „Verfallsdatum“, sondern gibt an, bis zu welchem Zeitpunkt der Hersteller garantiert, dass das Produkt seine vollen Qualitätsmerkmale wie Geschmack, Geruch und Konsistenz behält. Nach Ablauf des MHD bedeutet das nicht, dass das Produkt automatisch schlecht oder ungenießbar ist. Viele Lebensmittel sind auch danach noch völlig in Ordnung – vorausgesetzt, sie wurden richtig gelagert und weisen keine sichtbaren oder geruchlichen Veränderungen auf.

Das ist ein wichtiger Punkt, den viele nicht wissen: Das MHD gibt lediglich eine Orientierung, doch wenn das Produkt noch gut aussieht, riecht und schmeckt, kann es durchaus noch bedenkenlos konsumiert werden.

Richtige Lagerung

Eine ordnungsgemäße Lagerung verlängert die Haltbarkeit deiner Lebensmitteln. Frisches Obst und Gemüse beispielsweise sollten oft an einem kühlen, dunklen Ort oder im Kühlschrank aufbewahrt werden, um schnelleres Verderben zu verhindern. Auch im Kühlschrank gibt es Bereiche, die besser oder weniger gut für gewisse Lebensmittel gedacht sind. 

Du suchst nach einem guten Artikel oder Buch zum Thema Lebensmittel haltbar machen? Schau dir mal dieses Buch „Speisekammer – Vorräte einfach..

Lass deiner Kreativität freien Lauf

Nutze übrig gebliebene Zutaten und verwandle sie in neue, leckere Mahlzeiten! Hier sind einige kreative Ideen, wie du Lebensmittelverschwendung vermeiden und gleichzeitig die Vielfalt deiner Küche erweitern kannst:

  • Suppen & Eintöpfe: Lassen sich toll auch als Saucen für Pasta oder Reis verwenden. 
  • Brot und Gebäck: Brotreste einfrieren, zu Semmelbröseln verarbeiten, Armer Ritter oder für köstliche Knödel oder sogar als Kuchenboden verwenden.
  • Obst: Übrig gebliebenes Obst wie Äpfel, Beeren oder Bananen in Kompott, Marmelade, Smoothies oder Fruchtaufstriche umwandeln. Bananen lassen sich auch hervorragend einfrieren, um daraus „Nanacream“ zu zaubern oder das klassische Bananenbrot schmeckt immer besser mit überreifen Bananen. 
  • Gemüse: Gemüse kann nicht nur zu Suppen, Currys und Eintöpfen verarbeitet, sondern auch eingekocht, eingelegt oder eingefroren werden, um es länger haltbar zu machen. Auch die Currys lassen sich prima einfrieren! 
  • Rucola und Kräuter: Rucola lässt sich hervorragend als Kraut zum Würzen in verschiedenen Gerichten nutzen, anstatt ihn einfach wegzuwerfen.

Auf meinem Blog findest du viele vegetarische und vegane Rezepte, die dir helfen können, mit übrig gebliebenen Zutaten zu experimentieren. Pinterest bietet zudem eine wahre Rezeptbibliothek, die dich zu neuen kreativen Ideen inspirieren kann.

So vermeidest du Lebensmittelverschwendung – probieren lohnt sich!

 

Solltest du weitere wertvolle Tipps haben, wie man Lebensmittel besser einkauft, lagert oder vor der Verschwendung schützt, hinterlasse gerne einen Kommentar. 

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