Soulfood – die Liebe zum Essen und sich selbst.

Soulfood - die Liebe zum Essen und sich selbst.

Essen war für mich immer eine Hassliebe. Ich habe Essen und Kochen immer geliebt, aber ich hatte immer Angst davor. Die Angst zuzunehmen, dick zu werden und deswegen weniger Wert zu sein. Diese Gedanken geisterten mir fast zwei Jahrzehnte im Kopf herum – hört sich für viele wahrscheinlich irre an und das ist es auch. Glücklicherweise habe ich den „Ausstieg“ geschafft und kann endlich Essen als die normalste und auch schönste Sache der Welt betrachten. Soulfood – die Liebe zum Essen und sich selbst.

Was ist Soulfood für mich?

Soulfood ist für jeden Menschen anders – es sind andere Lebensmittel, Produkte und unterschiedliche Ernährungsrichtungen. Für mich hat Soulfood eine Gemeinsamkeit, obwohl man es in so vielen unterschiedlichen Arten darstellen kann: Essen für die Seele, für das eigene Wohlbefinden, für mehr Glück und Zufriedenheit. Soulfood bringt uns in Balance und lässt uns die Dinge tun, die wir gerne tun.

Soulfood - die Liebe zum Essen und sich selbst.

Soulfood ist für mich grundsätzlich nicht nur Lebensmittel, sondern die Einstellung zum Essen – was kommt auf den Tisch, wie kommt es auf den Tisch und was passiert währenddessen. Ich liebe es zum Markt zu gehen und diverses Gemüse und Obst einzukaufen. Einen Kräutergarten zu pflanzen und diese für meine Speisen zu verwenden. Mit frischen Produkten zu kochen, Musik dabei laufen zu lassen und im Idealfall mit lieben Menschen zu kochen sowie zu speisen. Meinen Teller hübsch anzurichten, den Tisch einzudecken, ein Glas Wein zu trinken und aus jedem Essen eine Art Party zu machen. Das tut meiner Seele gut. Wer sich so noch nie mit Essen befasst hat, dem kann ich diese Vorgehensweise nur ans Herz legen – es macht einen gravierenden Unterschied und ich bin mir zu 100% sicher, ihr werdet es richtig, richtig gut finden.

Soulfood - die Liebe zum Essen und sich selbst.

Meine Essstörung.

Eigentlich möchte ich über dieses Thema gar nicht zu viel erzählen, aber für diesen Beitrag irgendwie doch relevant. Ich hatte sehr lange Zeit eine schlimme und weniger schlimme Form von Magersucht. Manchmal mehr, manchmal weniger. Gepaart mit Ansichtsstörungen, geringem Selbstwert und leichten Depressionen. Bereits mit 11 machte ich meine erste Diät – eine von vielen Diäten – wovon mich jede Einzelne geprägt hat. Ich rutschte immer tiefer in ein Loch, drehte mich in einer Spirale und konnte nie wirklich aussteigen. „Mager-SUCHT“ – man ist süchtig danach.

Es fühlt sich wie ein Rausch an, der einen an seine Grenzen bringt – körperlich und geistig. Ein Spiel und Kampf mit sich selbst, bei dem man sich und anderen Menschen etwas beweisen möchte. Täglich auf die Waage, Gedanken über Essen, Körper und Gewicht von früh bis spät. Kein Tag ohne das man an sein Gewicht denkt. An die Dinge, die man bereits gegessen hat und die man vielleicht noch essen könnte. Täglich den Körper abtasten, ob nicht doch ein Gramm zu viel auf den Rippen ist, mehrmals auf die Waage und nicht auf den Sport vergessen. In meinem Kopf drehte sich alles nur um diese Themen. Akzeptiert zu werden, unangreifbar zu sein – niemand kann einen kritisieren und für sein Aussehen verurteilen.

Man ist gut, wie man ist.

Totaler Schwachsinn, denn egal wie man es auch macht, man wird es nie jedem Recht machen können. Soll man auch nicht. Man muss sich selbst lieben können und dieser Prozess bzw. diese Erkenntnis hat bei mir sehr lange gedauert. Ich würde mich nicht als geheilt betrachten, denn ich glaube von so einer Sucht kann man nicht geheilt werden. Würde man einem Alkoholiker nach 10 Jahren erneut Alkohol hinstellen, würde er wahrscheinlich auch wieder an der Flasche hängen. Würde man einem Drogenabhängigen nach mehreren Jahren Drogen geben, würde er mit großer Sicherheit wieder abhängig werden. Bei einer Essstörung läuft es ganz gleich. Es wird immer Momente geben, bei denen ich rückfällig werden könnte – ich versuche täglich zu lernen, täglich mich mehr zu lieben und diese Gedanken abzudrehen. Klappt gut, aber nicht immer.

Spargel Kartoffel-Suppe

Wie steigt man aus einer Essstörung aus?

Liebe. Liebe zu sich selbst, Liebe zu anderen Menschen und die Liebe am Leben zu bleiben. Das Leben zu genießen, in vollen Zügen. Positive Gedanken zu haben, sich auf wichtige Dinge zu konzentrieren und die Tatsache erkennen, dass man nur dieses eine Leben hat und man keine weitere Chance geboten bekommt. Die Wertigkeit für sich selbst muss steigen. Man ist gut wie man ist. Man muss nicht besser sein, man muss nicht perfekt sein und schon gar nicht muss man es für andere Personen sein.

Leichter gesagt als getan. Ich weiß. Dieser Prozess ist harte Arbeit. Tägliche Arbeit und ich kann nur sagen, es wird leichter und irgendwann wacht man morgens auf und denkt nicht an Kalorien, die Zahl auf der Waage und wie viele Brötchen man heute noch essen darf. Irgendwann findet man sich sexy, irgendwann freut man sich riesig auf Essen und das ohne böse Gedanken dabei zu haben.

Essen für Körper, Geist und Seele

Soulfood

Der Mensch braucht Nahrung. Ohne Essen können wir auf Dauer nicht überleben und mir ist es wichtig, meinem Körper das Beste zu liefern. Ich esse worauf ich gerade Lust habe. Ich achte auf gesunde, regionale, saisonale Lebensmittel und versuche immer auf meinen Bauch zu hören. Der Großteil meiner Ernährung ist gesund, aber wenn ich Bock auf Schokolade, Eis oder Chips habe, dann esse ich es auch. Ich verbiete mir keine Lebensmittel mehr, dennoch kommen bei mir hauptsächlich gesunde Dinge auf den Tisch.

Nicht weil ich auf mein Gewicht achte, sondern weil es mir Spaß macht. Weil ich mir damit etwas Gutes tue. Esse ich längere Zeit (täglich) Schokolade dann fühle ich mich schlecht. Ich werde müder, bekomme Heißhunger und kann mich weniger auf wichtige Dinge konzentrieren. Für mich sind hochwertige Lebensmittel essentiell, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen. Ich gebe meiner Seele ein schönes Zuhause.

No Body B – ein Ort für deine Seele.

Man hat nur diesen einen Körper und bekommt keine zweite Chance. Man kann nicht auf Amazon gehen und sich einen neuen Körper bestellen, der jetzige sollte schon mind. +80 Jahre durchhalten. Dieser wunderbare Körper ermöglicht uns alle Dinge zu tun, die wir lieben und mit Leidenschaft machen – achtet auf ihn und behandelt ihn mit große Sorgfalt.

Was ist für euch Soulfood? Welche Lebensmittel machen euch glücklich? Habt ihr schon mal auf euren Bauch gehört und wisst ihr, welche Speisen euch zufriedener machen und welche euch nicht gut bekommen? Freue mich auf einen Austausch mit euch – eure Nina.

Solltest du mich mit einem kleinen Wertschätzungsbeitrag unterstützen wollen, würde ich mich sehr darüber freuen. Niemand muss, jeder kann –  der Betrag ist frei wählbar und es ist kein Muss meine Arbeit damit zu fördern. Da ich sehr viel Zeit, Leidenschaft und Liebe in meinen Blog investiere und bezahlte Kooperationen gering halten möchte, wäre eine kleine „Spende“ eine Möglichkeit mich und meine Arbeit zu unterstützen. Danke.

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Kommentare

Lass ein bisschen Liebe da

1 Comment
7. Mai 2019

Wahre und sehr schöne Worte.
Finde deinen Blog ganz große Klasse und freue mich immer auf neue Beiträge von dir – nur weiter soooooo.
Alles Gute liebe Nina

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