Das Leben ist schön

Das Leben ist schön – endlich kann ich mich mit diesem Satz auch identifizieren. Mein Leben war in den vergangenen 3 Jahren nicht unbedingt lebenswert und teilweise sehr frustrierend. Wenn ich ehrlich bin, dann war ich noch nie so glücklich, wie in diesem Jahr.

Ich hatte immer ein gutes Leben, eine liebenswerte Familie, tolle Freunde, einen Job, nie Hunger leiden müssen, immer ein Dach über dem Kopf, aber dennoch war mein Leben nicht, wie ich es mir in meinen Träumen vorgestellt habe. Wer mich persönlich kennt oder meinen Blog schon über längere Zeit verfolgt, der wird das Thema mit meinen Panikattacken höchstwahrscheinlich mitbekommen haben.

Meine Geschichte

Im Jahr 2015 verlor ich plötzlich die Kontrolle über mein Leben, meinen Körper und dadurch auch über meinen Geist – ich konnte mich selbst nicht mehr „kontrollieren“ und wurde in ganz normalen Alltagssituationen panisch und wusste zu Beginn nicht, was mit mir eigentlich passiert. Zuerst dachte ich, es hätte mit dem warmen Wetter zu tun und ich würde mich deswegen so fühlen. Doch irgendwann wurde es kühler und meine Anfälle blieben – wurden schlimmer, kamen regelmäßiger und immer unerträglicher. Im Oktober 2015 ging ich dann das erste Mal zum Arzt und erzählte von meinem Problem. Ich bekam sofort Antidepressiva verschrieben und eine Überweisung für eine Gesprächstherapie.

Alternativen

Damit war ich überhaupt nicht glücklich. Nach 3 Wochen war dann Schluss für mich – es muss eine bessere Lösung geben, denn so möchte ich auf gar keinen Fall leben. Danach probierte ich unterschiedliche Behandlungsmethoden aus: Omnipathie, Osteopathie, Energetik, Ernährungsumstellung, Yoga, Meditationen, Life-Coaching, hormonfreie Verhütung, mehr Sport, weniger Sport, Vitamine supplementieren und Gesprächstherapien. Ich schrieb Tagebuch, malte Bilder, hörte stundenlang Musik, schrieb auf, wofür ich dankbar war, verreiste alleine, entspannte am Meer oder blickte über Berge und Seen. Doch es ging einfach nicht weg!

Ich sprach mit Freunden, mit meiner Familie und auch mit außenstehenden Personen, doch keine Verbesserung. Von 2016 auf 2017 habe ich den festen Entschluss gefasst: So will ich nicht mehr leben und es muss sich etwas ändern. Habe wieder neue Dinge ausprobiert und dennoch keine Verbesserung.

Sommer 2017 war ich dann völlig neben mir – ich wurde wirklich depressiv und verlor die Lust und Freude am Leben. Ich hatte Gedanken wie: Wenn mich jetzt ein Bus überfahren oder der Blitz treffen würde, dann wäre es eine Erleichterung.

Gefangen im eigenen Körper

I’m trapped inside a tower, 

I’ve been locked and lost the key, 

Now the darkness that creeps in at night, 

Is my only company, 

No-one tries to save me here, 

Since they can’t hear my cries,

I pass my days in solitude, 

Watch the world move on outside,

This tower isn’t very grand,

It’s really not that tall, 

But still can’t escape it 

I can’t break free at all,

You can’t see this tower, 

Just believe it’s there instead, 

Because my tower isn’t made of stones, 

It’s all inside my head.

Dieses Gedicht spiegelt mein damaliges Leben gut wieder: „I pass my days in solitude, watch the world move on outside“ – teilnehmen wollen, aber es nicht können. Egal wie sehr ich mich versucht habe zu zwingen, es ging einfach nicht. Es war wie eine Blockade in meinem Kopf, die mich davon abhielt meine Freunde zu treffen, vor die Tür zu gehen und aktiv am Leben teilzunehmen.

Im November 2017 flog ich dann alleine nach Teneriffa, da ich der Meinung war, so könnte ich vielleicht meine Panikattacken überwinden und einen Schritt in die richtige Richtung machen. Es funktionierte auch und es ging mir danach viel besser, aber dennoch war nichts wie zuvor – es gab immer noch sehr viele Situationen, die für mich nicht machbar und weit entfernt von einem normalen Leben waren.

Schön das es dich gibt

Erst im März 2018 kam die rettende Hand, die mir mein ganzes Leben lang gefehlt hat. Nicht nur in den vergangenen Jahren, sondern anscheinend seit ich existiere. Ein Mensch, der auf so natürliche Weise mein Leben schöner macht, ohne viel Aufwand, ohne sich anzustrengen und mir die Angst vor meinen Ängsten genommen hat. Der mich aus meinem Turm befreit hat und mir gezeigt hat, wie wunderbar diese Welt sein kann. Seit ich diesen Menschen in mein Leben gelassen habe, hatte ich keine Panikattacken mehr und habe Dinge erlebt, wovon ich immer bzw. schon sehr lange geträumt habe.

Erst am Wochenende sagte er zu mir: „Vor ein paar Monaten konntest du nicht ins Kino gehen und heute bist du aus einem Flugzeug gesprungen.“ 

Ich bin so dankbar. Dankbar, einen Menschen wie ihn getroffen zu haben, der mir seine helfende Hand gereicht und mich aus meiner einsamen Welt gerissen hat. Für mich hat diese Begegnung einfach alles verändert, mein Leben auf den Kopf gestellt und es endlich wieder lebenswert und liebenswert gemacht. Danke dafür.

Ihr müsst wissen, ich bin ein sehr aktiver, aufgedrehter Mensch, der nur sehr schwer zu Ruhe kommen kann. Mir hat anscheinend jemand gefehlt, der entspannt ist, das Leben liebt, Lust auf Abenteuer hat und der mir das Gefühl gibt, man kann alles im Leben irgendwie meistern.


Immer positiv denken

Ich sehe in jeder Situation das Positive – meine Panikattacken waren zwar furchtbar, aber dennoch haben sie mich sehr geprägt. Mich zu einem besseren Menschen gemacht, den ich mehr liebe, als den Menschen, der ich zuvor war. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich sehr viele Personen nicht getroffen und viele Dinge nicht erlebt. Alles im Leben hat seine Bedeutung, einen Grund und seine guten und schlechten Seiten.

Ich wusste, irgendwann wird alles gut werden und zum Glück habe ich meinen Glauben daran nicht verloren. Bin noch nie so glücklich gewesen und bin dankbar auf dieser wunderbaren Welt sein zu können und vor allem diese Welt mit Menschen zu erleben, die einen großen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Ich bin zufriedener und glücklicher – möchte die ganze Welt umarmen. Ich spüre so viel Leben in mir, möchte die Welt bereisen, Abenteuer erleben, jeden Tag etwas Besonderes machen und nicht nur existieren und von Dingen träumen. In den vergangenen Monaten habe ich sehr viele erste Male erleben dürfen und ich hoffe, es werden noch viele weitere folgen.

Möchte mich bei allen bedanken, die in den vergangenen Jahren zu mir gehalten haben, mir geholfen haben, für mich da waren sowie meine Launen und Eigenheiten ertragen haben. Danke das es euch gibt. An all jene, die ein ähnliches Problem haben – nicht aufgeben, denn es kommt der Tag, an dem alles wieder gut wird. Oft sind es nur kleine Momente oder ganz besondere Menschen, die das Leben in die richtige Richtung lenken – eure Nina.

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